TOD – LIEBE – WEIBLICHKEIT. – HEINRICH HEINE IM WERK FREUDS
Palavras-chave:
no hayResumo
Sigmund Freuds Einfluß auf die schönen Künste ist niemals unterschätzt worden, und vice versa: Er ist unter den bekannten Wissenschaftlern wie wenige andere durch Werke der schönen Künste inspiriert worden. Der Dichter Heine, der im selben Jahr starb, in dem Freud geboren wurde, war wahrscheinlich derjenige Künstler, den er am meisten schätzte. Er zählt zu den mehrmals erwähnten Autoren, am häufigsten in der Schrift: „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten“. In anderen Schriften diente Heine ihm als verläßlicher Gewährsmann, der Urteile gefällt und psychologische Wahrheiten geäußert hatte, auf Arbeitsfeldern, die für Freud zu den zentralen zählten, im Kernbereich der Psychologie: Tod, Liebe (auch als Nächsten- und Feindesliebe), Weiblichkeit. Er zitierte z.B. aus dem „Lazarus“-Zyklus, den er als einen seiner Lieblingstexte benannte; darin ist die Problematik des Sterbens relevant. Eine sonderbare Art der Liebewird bei Heine Gegenstand in der Ballade „Der Asra“ (liebende Asra sterben unweigerlich an ihrer Liebe), ein Motiv, das Heine von Stendhal übernahm. Als Freud die Gebote des Alten und Neuen Testaments kritisch analysierte, soweit sie sich auf Nächsten- und Feindesliebe beziehen, stützte er sich auf einen extrem aggressiven Aphorismus Heines. In seiner Vorlesung über Weiblichkeit benutzte Freud ein Gedicht aus dem Zyklus „Die Nordsee“, welches aber keineswegs belegt, was Freud zu belegen wünschte. Auf der anderen Seite vermied er es, Texte Heines heranzuziehen, die das Gewünschte belegt hätten. Diese
Vermeidung ist auffällig und daher wert, untersucht zu werden.
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